Rechtlich verbindlich ist nur die standesamtliche Trauung. Darum gehört sie zu den Grundvoraussetzungen beim Heiraten. Doch rein auf’s Bürokratische sollte die Trauung im Standesamt nicht reduziert werden. Schließlich ist es der offizielle Beginn eurer Ehe.
Ihr möchtet ggf. nur standesamtlich heiraten? Dann ist eine romantische Trauzeremonie umso wichtiger!
Wir haben die passenden Tipps und Anregungen, wie ihr die standesamtliche Trauung romantisch gestalten und ihr eine persönliche Note verleihen könnt. Dazu beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die Eheschließung im Standesamt.
Hier bekommt ihr Antworten auf folgende Fragen:
- Wo soll die standesamtliche Trauung stattfinden?
- Wann sollen wir uns für die standesamtliche Trauung anmelden?
- Welche Unterlagen brauchen wir für die standesamtliche Trauung?
- Welchen Namen sollen wir bei der Hochzeit annehmen?
- Welches Stammbuch bekommen wir?
- Wie laden wir zur standesamtlichen Hochzeit ein?
- Was sollen wir anziehen bei der standesamtlichen Trauung?
- Vorgespräch im Standesamt – woran sollten wir denken?
- Wie läuft eine standesamtliche Trauung ab?
- Wie gestalten wir die Zeremonie romantisch & persönlich?
- Standesamtliche Trauung: Was machen wir danach?
1. Wo soll die standesamtliche Trauung stattfinden?
Überlegt euch zunächst, in welchem Standesamt ihr heiraten möchtet (beim Standesamt im Wohnort müsst ihr euch zuerst melden, danach könnt ihr euer Wunschstandesamt aussuchen). Nicht jedes Trauzimmer ist gleich schön und entspricht eurem Geschmack.
Immer mehr Standesämter bieten auch Trauungen in besonderen Räumlichkeiten oder die Trauung unter freiem Himmel an. Fragt bei den Standesämtern in eurer Umgebung nach, welche Möglichkeiten es gibt und auch welche Zusatzkosten eventuell entstehen.
2. Wann sollen wir uns für die standesamtliche Trauung anmelden?
Anmelden könnt ihr euch frühestens sechs Monate vor eurem gewünschten Trautermin.
Einige Standesämter bieten jedoch zuvor schon eine Terminreservierung, die besonders für Trauungen am Samstag wichtig sind. Diese Termine sind natürlich sehr begehrt und kosten oft eine kleine Extra-Gebühr.
3. Welche Unterlagen brauchen wir für die standesamtliche Trauung?
Neben Reisepass oder Personalausweis und beglaubigter Abschrift aus dem Geburtenregister, brauchen einige Brautpaare zusätzliche Unterlagen.
Viele Infos zum Aufgebot, den Unterlagen und Kosten haben wir in unserem Artikel zur Anmeldung für die Eheschließung zusammengestellt.
4. Welchen Namen sollen wir bei der Hochzeit annehmen?
Überlegt genau, ob und welchen gemeinsamen Ehenamen ihr wünscht oder ob Braut bzw. Bräutigam einen Doppelnamen annehmen möchte.
Dies muss bei der Anmeldung zu Eheschließung angegeben werden.
Solltet ihr den Namen eures Partners annehmen, dann übt vorher die Unterschrift, damit ihr bei der Trauung auch schön unterschreiben könnt. Außerdem solltet ihr ein elegantes Schreibgerät (z.B. von Amazon) verwenden. Nichts sieht auf den Hochzeitsfotos schlimmer aus, als wenn euch der Standesbeamte einen Werbestift mit dem Logo des örtlichen Bauhauses in die Hand drückt.
5. Welches Stammbuch bekommen wir?
Oft bietet das Standesamt verschiedene Stammbücher zum Kauf an, etwa mit dem Stadtwappen. Schaut sie euch bei der Anmeldung an und entscheidet dann, ob ihr darin “für immer” eure persönlichen Unterlagen aufbewahren möchtet.
Gefällen euch die Stammbücher der Stadt nicht, könnt ihr selbst eins besorgen, das moderner und farblich auf eure Hochzeit abgestimmt oder sogar personalisiert ist.
6. Wie laden wir zur standesamtlichen Hochzeit ein?
Egal, ob ihr eure Lieben lediglich zur standesamtlichen Hochzeit einladet oder mehrere Feierlichkeiten plant – in Sachen Einladung gilt es einiges zu beachten.
Formuliert die Einladungen genau, damit alle Gäste wissen, wann was gefeiert wird.
7. Was sollen wir anziehen bei der standesamtlichen Trauung?
Hier kommt es ganz auf eure Vorlieben an und wie die weiteren Hochzeitsfeierlichkeiten geplant sind.
Natürlich darf die Braut im weißen Brautkleid vor den Standesbeamten treten, wenn ihr das möchtet! Insbesondere, wenn es keine weitere Trauung in der Kirche oder durch einen freien Redner geben wird. Die besten Ideen hierzu findet ihr auch in unserem großen Extra-Artikel “Im Brautkleid das Standesamt verzaubern”.
Ein besonderes Kleid, das noch zu anderen Anlässen getragen werden kann, ist vor allem bei Bräuten sehr beliebt, die erst bei der kirchlichen/freien Trauung das weiße Brautleid tragen möchten.
Tipp zum Brautstrauß
Auch wenn euch die standesamtliche Trauung gar nicht so wichtig ist, solltet ihr euch trotzdem einen kleinen Brautstrauß für diesen Tag besorgen. Ihr fühlt euch dann einfach mehr nach “Braut und Bräutigam”.
8. Vorgespräch im Standesamt – woran sollten wir denken?
Führt bei der Anmeldung zur Eheschließung ein gut vorbereitetes Vorgespräch mit dem zuständigen Standesbeamten. Dazu solltet ihr euch vorab zu zweit bereits über viele Details klargeworden sein.
Neben dem zukünftigen Ehenamen zählt dazu auch, wie ihr euch die Trauung vorstellt. Tipps dazu geben wir euch in der Beantwortung der nächsten zwei Fragen.
Organisatorisch wichtige Fragen sind zudem:
Gästeanzahl: Klärt in jedem Fall, wie viele Personen im Trauzimmer Platz finden – das kann sehr unterschiedlich sein. Vor allem wenn ihr nur standesamtlich heiraten wollt, möchtet ihr sicher möglichst viele eurer Gäste auch bei der Trauung dabei haben.
Auszug: Ob Reis geworfen werden darf, solltet ihr ebenfalls vorher nachfragen, damit ihr keinen Ärger mit den Behörden bekommt (Rutschgefahr, Reinigungskosten, etc.). Alternativ lieber auf Hochzeitsseifenblasen, Fähnchen oder Wedding Wands umsteigen…
Sektempfang: Wo könnt ihr euch mit den Gästen noch eine Weile aufhalten? Einige Standesämter bieten dazu einen speziellen Bereich oder den Vorplatz an. Wie lange dürft ihr euch dort aufhalten, bis die nächsten kommen?
9. Wie läuft eine standesamtliche Trauung ab?
Während des Gespräches mit dem Standesbeamten könnt ihr auch klären, wie die Zeremonie ablaufen soll.
Im Normalfall folgen nach dem Einzug des Brautpaars die Begrüßung, einige Worte des Standesbeamten und dann die offizielle Eheschließung sowie der Auszug.
Welche Besonderheiten ihr dazwischen integriert haben möchtet, kommt auf eure Wünsche an und natürlich darauf, wie flexibel der Standesbeamte sich zeigt.
Ideen dazu haben wir in bei der nächsten Frage zusammengestellt.
10. Wie gestalten wir die Zeremonie romantisch & persönlich?
Auch eine standesamtliche Trauungszeremonie kann durchaus feierlich gestaltet werden! Es kommt auf eure Fantasie, das Entgegenkommen des Standesbeamten und die Auswahl des Standesamtes an.
Die standesamtliche Trauung ist natürlich keine freie Trauung, bei der ihr den kompletten Ablauf individuell und persönlich gestalten könnt. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Hochzeit im Standesamt besonders zu machen, um nicht das Gefühl einer “bürokratischen Abfertigung” aufkommen zu lassen.
Hier zur standesamtlichen Trauung einige Ideen mit Romantik-Faktor:
Einzug: Überlegt vorab, wie ihr in die standesamtliche Trauung starten möchtet. Meist dürfen die Gäste bereits im Trauzimmer Platz nehmen, während ihr im Büro des Standesbeamten noch einige Formalitäten erledigt.
Möchtet ihr dann gemeinsam zum Trautisch gehen oder soll der Bräutigam vorgehen und die Braut kommt (etwa gemeinsam mit ihrem Vater) nach?
Musik: Besprecht vorab mit dem Standesamt, ob und in welcher Form eine musikalische Untermalung (Live oder vom Band) möglich ist. Ggf. kann ein USB-Stick abgegeben oder ein Smartphone (z.B. des Trauzeugen) mit einer Box im Trauzimmer gekoppelt werden.
Standesamtrede: Mit einer persönlichen Rede, die der Standesbeamte, ein Vertrauter oder ein freier Redner hält, wertet ihr den bürokratischen Akt enorm auf. Verfassen lassen könnt ihr so eine Rede für’s Standesamt z.B. von den erfahrenen gefühlsbetont Redner:innen.
Eheversprechen: Nicht nur in der Kirche, auch im Standesamt könnt ihr euch gegenseitig und auch die Gäste mit einem individuellen Eheversprechen begeistern.
Ringwechsel: Besprecht auch, ob der Ringwechsel während der Zeremonie stattfinden soll (das wäre nicht nötig, wenn ihr gleich anschließend kirchlich heiratet).
Trauurkunde: Eine dekorative Trauurkunde, die Brautpaar und Trauzeugen unterschreiben, könnt ihr zuvor selbst gestalten. Nach den offiziellen Unterschriften unterzeichnet ihr dann eure chön gestaltete Trauurkunde im Wunschdesign (Blüten, Zweige oder Trockenblumen stehen zur Auswahl).
Bräuche: Vielleicht kommen auch weitere Rituale/Bräuche wie z.B. die Sandzeremonie für euch in Frage. Ob das zeitlich in die standesamtliche Trauung passt oder danach stattfinden kann, sagt euch am besten der Standesbeamte.
Tipp: Sucht euch das Standesamt auch mit einem guten Bauchgefühl aus. Geht das Standesamt vorab nur wenig auf eure Wünsche ein, dann schaut euch lieber nach einem anderen Standesamt um (vor allem, wenn die standesamtliche Trauung eure einzige Trauung sein wird). Manche Gemeinden fertigen die Trauung in 10 Minuten ab, andere nehmen sich dagegen sehr viel Zeit und ihr könnt auch Wünsche und Bräuche einbringen. Hört euch einfach einmal im Freundeskreis um, wer welche Erfahrungen gemacht hat.
11. Standesamtliche Trauung: Was machen wir danach?
Nachdem ihr offiziell zu Mann und Frau erklärt wurdet, fällt die erste Anspannung des Tages ab und es darf gratuliert und gefeiert werden.
Spiele: Bräuche wie Spalier stehen oder Baumstammsägen erfreuen eure Gäste und werden auch für die allermeisten Brautpaare eine gelungene Abwechslung vom offiziellen Teil sein.
Sektempfang: Vielleicht eignet sich der Platz vor dem Standesamt auch für einen kleinen Sektempfang und ein Fingerfood-Buffet oder es stehen sogar Räumlichkeiten dafür zur Verfügung. Nach etwa 30 Minuten still sitzen und zuschauen, werden sich eure Gäste freuen noch etwas entspannt plaudern und sich erfrischen zu können. Außerdem möchten nach dem Ja-Wort alle gratulieren – das kann sich schon mal etwas hinziehen.
Autokolonne:
Um zum gemeinsamen Essen oder Feiern zu fahren, ist eine Autokolonne den krönende Abschluss der Erlebnisse auf dem Standesamt.
Geschmückte Autos und ausgelassenes Hupen zeigen auch allen anderen, dass ihr einen ganz besonderen Tag verbringt.
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