Der Anzug des Bräutigams ist das Äquivalent zum Kleid der Braut – und unterliegt mittlerweile ebenso vielen Interpretationen. Doch genau wie bei der Hochzeitsgarderobe für Frauen spielen auch bei Männern zahlreiche Faktoren eine Rolle. Neben dem modischen Erscheinungsbild des Anzugs geben Passform, Stil und persönliches Empfinden die stärksten Impulse bei der Auswahl.
Wie du es schaffst, den perfekten Hochzeitsanzug zu finden, verraten wir dir hier.
1. Aspekte für die Wahl des Bräutigam-Outfits
Ein junger Trend mit zahlreichen Variationsmöglichkeiten
Auch wenn es auf dich etwas steif, vielleicht sogar ungewohnt oder antiquiert wirkt: Dass du heutzutage im Anzug vor den Altar bzw. neben deine zukünftige Frau trittst, ist eine verhältnismäßig junge Mode-Erscheinung. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein war es üblich, dass Herren zur Hochzeit Militärkleidung anlegten – ganz gleich, ob es sich um ihren eigenen Festtag handelte, ob sie als Trauzeuge in Erscheinung traten oder ob sie zu Gast geladen waren. Besaßen sie kein solches Ehrengewand, waren Frack, Stresemann oder Cutaway die erste Wahl als Kleidung für den Bräutigam.
Letztere gehören bis heute zur klassischen Ausstattung von Brautmode-Geschäften, deren Sortiment sich trotz des Namens immer auch an den männlichen Part des Paares richten. Doch ein solcher Salon ist keinesfalls die einzige Möglichkeit, einen stilvollen Hochzeitsanzug zusammenzustellen.
Zahlreiche Off- und Online-Händler bieten dir eine breite Auswahl verschiedener Basics, die du frei kombinieren kannst – und so ein ganz individuelles Ensemble erhältst.
2. Wichtig für die Wahl
Bei der Wahl des Anzuges für den Bräutigam solltest du dir folgende Fragen stellen und sicher beantworten:
1. Gibt es No-Gos / Must-haves, die ich beachten muss?
Dieser wichtige, aber häufig vernachlässigte Aspekt hat viel mit traditionellen Bildern zu tun. Es spielt eine große Rolle, ob du in einen anderen Kulturkreis “hineinheiratest” und dabei religiöse oder rituelle Besonderheiten beachten musst. Sie können sich auf den Anzug im Allgemeinen, aber auch auf Farben und Accessoires beziehen.
Erkundige dich vor der Auswahl genau, welche Details du eventuell berücksichtigen musst.
2. In welchem Stil wollen wir feiern?
Auch wenn das Kleid deiner Bald-Ehefrau bis kurz vor der Trauung ein Geheimnis bleibt, habt ihr euch sicher über den Stil abgestimmt. Er zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Hochzeitsvorbereitung und bestimmt damit auch über deine Kleidung.
Ob bewusst over- oder underdressed, ob natürlich, rockig oder elegant – der Rahmen eurer Eheschließung hat großen Einfluss auf die Wahl der Anzug-Elemente.
3. Welche Anforderungen stellen Location und Aktivitäten an meine Kleidung?
Eng damit verknüpft ist die Frage nach dem Ort des Geschehens. Wie deine zukünftige Frau musst auch du für alle Eventualitäten gewappnet sein. Eine Wald- und Wiesen- bzw. Bauernhochzeit verlangt nach anderen Basics als ein luxuriös ausgestattetes Fest im Indoor-Bereich.
- Bodenverhältnisse
- Wetter
- geplante Unternehmungen
Diese Aspekte geben den Ausschlag für die Wahl von Schuhen, wärmendem Darüber und ähnlicher Zusatzausstattung.
4. Welche Accessoires sind unabdingbar für mein Outfit?
Apropos Zusatz: Deine Kleiderwahl kann großen Einfluss auf die weiterhin nötigen Accessoires haben.
Entscheidest du dich zum Beispiel für einen Frack, gehören dazu zwingend eine gestärkte Hemdbrust und eine Weste.
Auch das Thema Hochzeitsstile kann bestimmte Elemente nötig machen – etwa, wenn du als Steampunker auftreten möchtest. Grundsätzlich sollten die Accessoires Sinn machen und auf die Erscheinung der Braut abgestimmt sein.
Die häufigsten Accessoires sind Gürtel/Hosenträger, Fliege/Krawatte, Manschettenknöpfe und die Ansteckblume.
5. Welche Farben überwiegen auf unserer Feier?
Das gilt auch – oder erst recht – für die Farbe(n) deines gewählten Ensembles.
Prinzipiell ist in dieser Hinsicht alles möglich; doch bestimmte Dinge können die Palette einschränken. So erfordert ein Anzug im Cutaway-Style noch immer graue Accessoires und zur fliederfarbenen Deko eurer Hochzeit passt nun einmal keine pinkfarbene Krawatte.
Auch ein schwarzer Schlips kann schnell deplatziert wirken, da er traditionell nur bei Abendveranstaltungen, auf Beerdigungen oder von Kellnern getragen wird.